Settimana Azzurra: Belebender Wandertourismus, von Touristen und Reisenden und Frohes Neues 2014!

Welcher Tourismus darf es bitte sein? Hotelburgen und Massenandrang sind nicht erwünscht. Oder gar kein Tourismus? Erstaunlicherweise gibt es in Italien Regionen, die ursprünglich geblieben sind und an denen die Touristenströme vorbeiziehen. Ein Beispiel hierfür ist das Val Varaita im Westen der Region Piemont. Aus Stolz und aus Arroganz habe man den Anschluss an die Touristenströme verpasst, schreibt Fitzthum über das Tal. Im Wandertourismus sieht einer der Organisatoren eines neu eingerichteten Wanderweges eine Chance, Menschen hierher zu bringen, die sich dann auch für die Traditionen im Tal interessierten. Wanderer hetzen nicht durch die Gegend, sondern haben Zeit, sich in die durchwanderte Natur und Gegend einzufühlen. Wandertourismus ist damit sensibler Tourismus an sich. Schnell kommen die Reisenden mit Einheimischen ins Gespräch, von denen sie Produkte erwerben oder etwas über die Traditionen erfahren.

Solche Initiativen im Piemont bekannter zu machen kann sich dreifach lohnen. Tälern und Orten, die mit Abwanderung kämpfen, bringen Besucher neue wirtschaftliche Perspektiven. Uralte Traditionen wie die Alpwirtschaft mit Käseherstellung erhalten sich durch neue Interessenten daran lebendig und vom Stress geplagte Städter entdecken inspirierende Orte, ohne den halben Globus umrunden zu müssen (und damit dem Klima durch Flugfernreisen weiter zu schaden). Das Abenteuer beginnt um die Ecke, für alle die, die neugierig und wissbegierig sind.

Touristen und Reisende – was ist der Unterschied? Touristen wissen nicht wo sie waren und Reisende nicht wann sie zurückfahren (Netzfundstück, zahlreiche Orte). Das Reisen ist eine Einstellung, die geprägt ist von Offenheit und Interesse für die Reiseziele und die Menschen vor Ort. Egal ob Rucksack oder Koffer und Handtasche, für mich kommt es auf diese Haltung zum Reisen an. Ich habe kein Problem damit, mich selbst als Tourist zu bezeichnen. Egal ob Reisende oder Touristin – ich bin unterwegs um die Welt zu entdecken, zum Vergnügen. Ich leiste es mir und kann es mir leisten (auch wenn ich dabei wenig Geld ausgebe, weil ich billig reise). Ob ich dabei alles allein organisiere oder mich der Dienstleistungen von Reiseveranstaltern bediene macht für mich keinen Unterschied. Beides hat Vor- und Nachteile. Mehr zu diesem Unterschied: 1. die „mit der Axt geschriebene“ Erklärung eines Vielreisenden, 2. kurz und knapp – Wir sind: Touristen 3. die Gedanken einer bloggenden Reisejournalistin.

Keine Woche ohne frisches Italienischlernmaterial! Wer sich täglich mit kleinen Italienisch-Häppchen versorgen möchte, ist bei Lucrezia richtig. Auf ihrem Blog Learn Italian with Lucrezia (englisch) bietet sie Artikel und Podcasts mit Italienischlektionen für Anfänger und fortgeschrittene Anfänger an, italienische Kultur inklusive!

Ich wünsche allen neuen und wiederkehrenden Besuchern hier ein glückliches und gesundes neues Jahr 2014!

PS: Das Thema Tourismus und Piemont beschäftigt mich zur Zeit ganz konkret – in Kürze gibt es mehr Informationen über mein neues Projekt!

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