Mit dem Fahrrad

Das Fahrrad (bici, bicicletta) wird in Italien auch außerhalb sportlicher Verwendung immer beliebter. Bei Fahrradwegen herrscht in Italien noch Aufholbedarf. In Großstädten gibt es kaum Radwege. Außerhalb der Städte (z. B. in Norditalien) ist das Rennradfahren auf den Straßen sehr populär. Die Sportler teilen sich die Straße mit dem Autoverkehr. In der Po-Ebene wird das Fahrrad auch als Verkehrsmittel genutzt. Italien als Radwanderland? Es spricht einiges dafür!

Verhaltensregeln für Radfahrer in Italien

Seit 2010 müssen Radfahrer, wenn sie nach Einbruch der Dämmerung unterwegs sind, eine reflektierende Warnweste tragen. Kinder bis 14 Jahre müssen Fahrradhelme aufhaben. Fahrradanhänger können mitgeführt werden, wenn Fahrrad und Hänger zusammen nicht länger als drei Meter sind (Gewicht max. 50 kg, max. Breite 75 cm, max. Höhe mit Beladung 1 m).

Klima und Reisezeiten

Frühjahr und Herbst sind die besten Jahreszeiten für eine Radreise in Italien. Im Sommer kann es sehr heiß, in der Poebene schwül werden. Im Süden Italiens bringt der Scirocco, ein trocken-heißer Wind aus Nordafrika hohe Temperaturen bis über 40 °C. Der Sommer ist als Urlaubssaison die Hauptreisezeit. Sehenswürdigkeiten und Küsten sind dann sehr voll.

Straßen und Verkehr

Der Norden Italiens ist stark zersiedelt. Viele Menschen pendeln mit dem Auto zur Arbeit. Staus kommen häufig vor. In der Po-Ebene wird das Fahrrad häufig als Verkehrsmittel genutzt.
Die Radwanderroute Ciclopista del Sole vom Brenner bis nach Sizilien über 3.000 km lang. Sie ist die erste von 14 Routen des geplanten nationalen Radwandernetzes Italiens. Die Ciclopista del Sole reicht derzeit bis nach Verona. Südlich davon existiert nur eine lückenhafte Ausschilderung der Route. Mit Landkarten und Reiseführern lässt sich eine Radwanderroute durch Italien auch ohne starken Autoverkehr planen. Eine Übersicht über die bestehenden Radwanderwege Italiens gibt piste-ciclabili.

Radfahrregionen in Italien

Die Po-Ebene (z. B. die Route entlang des Po “Destra Po“) eignet sich für alle Radfahrer. Toscana und Umbrien punkten mit herrlichen Altstädten, die sich meist auf Hügeln oder Bergen befinden. Auf Sizilien locken die große Zahl antiker Stätten und der Ätna. Das trockene Inselinnere ist nur dünn besiedelt, daher gibt es wenig Verkehr. Sardinien lohnt sich! Apuliens sanfte Hügel locken. Außerdem hat die Region am Stiefelabsatz keinen Durchgangsverkehr.

Mit dem Fahrrad in öffentlichen Verkehrsmitteln

Zug: Außer in Pendolino und Eurostar gelten verpackte Fahrräder als Reisegepäck. In den bici-Zügen werden Fahrräder im Gepackwagen oder -abteil mitgenommen. Dieses wird auf Anfrage vom Schaffner geöffnet. Generell wird für Fahrräder eine Zusatzfahrkarte (supplemento bici) gelöst (3 bis 5 Euro). In den Zügen des Fernverkehrs werden keine unverpackten Fahrräder transportiert.

Bus: Mitnahme von Fahrrädern nach Absprache

Weitere Informationen

Der italienische ADFC (fiabFederazione Italiana Amici della Bicicletta) bietet Informationen zum Radfahren in der Stadt (ital.) und zum Radwandern. Eine Übersichtskarte (Italienisch) über das nationale Radwanderwegenetz bietet Bicitalia.

Ressourcen für Fahrradtouren in Italien

Von Routenvorschlägen über praktische Tipps zu Packlisten – hier kommen nützliche Lektüretipps, Blogs und Buchempfehlungen* für die nächste Radtour in Italien:

Thorsten Brönner, Autor, Reisefotograf und Radenthusiast beschreibt in diesem Radreiseführer die schönsten Radstrecken in Europa: Touren in 16 Ländern – Italien ist natürlich dabei – mit Wissenswertem zur Route, Informationen zu den Highlights am Wegesrand, Karten und vielen Fotos. Die schönsten Radtouren in Europa: Auf zwei Rädern den Kontinent entdecken

Auf in den Süden oder “Rauf geht’s!” ist das Motto dieses Radführers für Mehrtagestouren mit dem Trekkingrad. Alpenüberquerungen, Rund- und Transalptouren auf Radfernwegen und verkehrsarmen Nebenstraßen. Mit Karten, Steckbriefen und Einkehrmöglichkeiten. Radtouren Alpen – Transalp mit dem Trekkingrad: 20 Mehrtagestouren in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, der Schweiz und Slowenien. Genussvolle Radfernwege über die Alpen

Die Mitgliederzeitschrift “Radwelt” des deutschen Fahrradclubs ADFC bietet häufig Tourenberichte und Informationen zu Italien. Nichtmitglieder können zumindest die Links und Lektüretipps einsehen:

Miss Move alias Doro Staub ist am liebsten in Italien unterwegs – per Rad! Ihr Blog ist daher eine Fundgrube an Tipps und Informationen zum Thema Rad und Italien. www.missmove.ch

*) Affiliate Links Amazon

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert